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Oberkreisdirektor a.D. Heinrich Kochs wird 100 Jahre

Meldung vom:

Einen ganz besonderen Geburtstag begeht der frühere, langjährige Coesfelder Oberkreisdirektor Heinrich Kochs: Am kommenden Montag (18. Juli 2011) wird er 100 Jahre alt. Im Juli 1911 als Sohn eines preußischen Oberförsters ins Kaiserreich hineingeboren, erlebte er als Zeitzeuge ein bewegtes Jahrhundert: zwei Weltkriege, die junge Bundesrepublik, den Bau der Mauer und die Wiedervereinigung 1990 Nach Abitur und rechtswissenschaftlichem Studium begann Kochs seine berufliche Laufbahn 1936 als Regierungsreferendar in Münster. Es folgte das zweite Staatsexamen, nach dem er als Regierungsassessor an das Landratsamt Labiau in Ostpreußen versetzt wurde. Wie bei vielen in seiner Generation wurde Kochs’ berufliche Laufbahn durch die Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und die nachfolgende Kriegsgefangenschaft unterbrochen. Im April 1948 trat er in den Dienst der Stadt Münster: zunächst als Rechtsrat und persönlicher Referent des Oberstadtdirektors, später als Beigeordneter und Kämmerer.

Seine Wahl zum Oberkreisdirektor des Kreises Coesfeld erfolgte 1954. Die schlimmsten Nachkriegsprobleme waren gelöst, Kochs betrieb in seiner Amtszeit eine aktive Strukturpolitik zur Stärkung des ländlichen Raumes; so fiel die Gründung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft in seine Zeit, Baumaßnahmen im Schulbereich und im Straßenwesen hatten einen hohen Stellenwert. Aber für den langjährigen Verwaltungschef zählten nicht nur die harten Standortfaktoren. Ein besonderes Anliegen war  ihm die Förderung von Kultur und Denkmalpflege und die Bewahrung des regionalen kulturellen Erbes. So verwundert es nicht, dass er mit Weitsicht die Restaurierung der dem Verfall preisgegebenen Kolvenburg in Billerbeck durchsetzte - und damit den Grundstein für das Kulturzentrum des Kreises Coesfeld legte. Als „wohl einmalig in der Bundesrepublik“ bezeichnete die Allgemeine Zeitung Coesfeld im Dezember 1967 das Engagement des Kreises für die Herausgabe der „Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Kreises Coesfeld“, das vor allem durch Oberkreisdirektor Kochs leidenschaftlich vorangetrieben wurde.

Als Ende der 1960er Jahre die Kreisneugliederung in Nordrhein-Westfalen in Angriff genommen wurde, die die Auflösung etlicher Kreise zum Jahr 1975 zur Folge hatte, kämpfte Heinrich Kochs vehement für den Erhalt „seines“ Kreises. Erfolgreich: Der Kreis Coesfeld blieb bestehen und wurde um Teile der ehemaligen Kreise Lüdinghausen und Münster erweitert. Heinrich Kochs verabschiedete sich zum 31. Dezember 1974 nach 20-jähriger Leitungsfunktion beim Kreis Coesfeld von der Verwaltungsbühne, um die Verantwortung in die Hände seines Nachfolgers Mathias Goß aus Lüdinghausen zu legen. Damals kein leichter Gang, ein Journalist sprach rückblickend von „Verletzungen im personellen Bereich, wie sie bei einem so radikalen Verwaltungsumbau wohl nicht ausbleiben konnten“ – aber aus der Distanz gesehen war Heinrich Kochs froh, dass er nach turbulenten und kräftezehrenden Zeiten mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen konnte.

Für sein vielfältiges Engagement erhielt Heinrich Kochs zahlreiche Auszeichnungen, so u.a. das Bundesverdienstkreuz I. Klasse im Jahr 1973 und die Eberle-Medaille des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Gold 1975. Seit seiner Pensionierung lebt Heinrich Kochs in Münster, sein Interesse am Kreis Coesfeld ist geblieben. Bis heute bestehen enge Kontakte zu langjährigen Weggefährten aus der Kreisverwaltung. 1996 nahm Kochs an der Abschiedsfeier von Kreisdirektor Ludwig Silderhuis teil, mit dem er Anfang der 1970er Jahre vertrauensvoll zusammengearbeitet hatte. 87-jährig besuchte er 1998 die Eröffnung der Ausstellung „Zeitgenossinnen – Frauengeschichte(n) aus Nordrhein-Westfalen“ im Coesfelder Kreishaus, wo er sich rege mit anderen Gästen aus Politik und Verwaltung austauschte. Als er in den späten 1990er Jahren daran ging, sein heimisches Büro übersichtlicher zu gestalten, übergab er dem Coesfelder Kreisarchiv Buchbestände zur Geschichte und Kultur Westfalens und des Münsterlandes. Seine Kinder hätten andere Interessen, verriet der Pensionär damals. Die Glückwünsche und Grüße des Kreises Coesfeld wird Landrat Konrad Püning wird dem Jubilar am Montag persönlich überbringen.

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