Runder Tisch „Frühe Hilfen für Familien“ des Kreisjugendamtes - Auftakt in den Gemeinden Havixbeck und Nottuln
Die Hilfe und Unterstützung für „junge“ Familien sollte möglichst frühzeitig ansetzen. Darüber waren sich die Fachkräfte am Runden Tisch des Kreisjugendamtes Coesfeld, der erstmalig nun auch in den Gemeinden Havixbeck und Nottuln tagte, insgesamt einig. Denn durch die Geburt des ersten Kindes ändert sich einiges – und entsprechend vielfältig sind die Unterstützungsangebote, die es für Schwangere, junge Eltern und ihre Kinder im Kreisgebiet bereits gibt.
Mit der Zielsetzung, diese bestehenden Hilfestrukturen zu erfassen und noch stärker vor Ort zu vernetzen, wurden Erzieherinnen, Sozialpädagogen, Kinderärzte, Hebammen, therapeutische Fachkräfte und verwandte Berufsgruppen aus dem Bereich der Jugendhilfe, aber auch aus dem Gesundheitswesen zum Thema „Frühe Hilfen für Familien“ eingeladen. Rund fünfzig Fachkräfte in den beiden Gemeinden Havixbeck und Nottuln waren der Einladung zu einem fachlichen Austausch gefolgt. Dabei ging es um eine ganz entscheidende Phase: Schließlich stellt der Lebensalltag mit einem Neugeborenen ganz neue Anforderungen an Mütter und Väter, die von vielen Eltern auch erfolgreich bewältigt werden.
Durch Unsicherheit, fehlende Unterstützung von Familienmitgliedern oder zusätzliche Belastungen, wie Scheidung oder gesundheitliche Beeinträchtigungen, geraten Eltern aber manchmal auch an ihre Grenzen, erläutert Andrea Schlummer vom Kreisjugendamt. Diese Familien benötigen dann frühzeitig eine besondere Aufmerksamkeit und ortsnahe Unterstützung. Zusammen mit Kreisjugendpfleger Michael Werremeier informierte Schlummer über den aktuellen Stand der Arbeitsansätze des Kreisjugendamtes und stellte die unterschiedlichen Bausteine des Projektes „Frühe Hilfen für Schwangere und junge Familien im Kreis Coesfeld“ vor. So qualifiziert das Kreisjugendamt pädagogische und medizinische Fachkräfte weiter. In Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Kreis Coesfeld erhalten junge Familien – unter dem Titel „Informierte Eltern haben es leichter“ – ein Elternbegleitbuch mit hilfreichen Tipps zum Leben mit dem Säugling. Auch die enge Kooperation mit freiberuflich tätigen Hebammen und Familienhebammen ermöglicht einen frühzeitigen Kontakt zu „jungen“ Familien.
Sie begleiten Familien im gesamten Kreisgebiet bis zum ersten Lebensjahr des Kindes, beraten in Gesundheitsfragen und vermitteln die Eltern bei Bedarf in andere Hilfesysteme weiter, stellt Schlummer heraus. Im zweiten Teil des Abends hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zufällig ausgewählten Tischrunden die Gelegenheit, sich auszutauschen, Kooperationen vorzubereiten oder ihre eigenen Angebote vorzustellen.