Gräftenhöfe im Münsterland - Dr. Andreas Eiynck spricht kommenden Donnerstag auf Burg Vischering
Sie sind typisch für das Münsterland: Über die vielen stattlichen Gräftenhöfe der Region spricht Dr. Andreas Eiynck am kommenden Donnerstag (31. März 2011) ab 19:30 Uhr auf Burg Vischering in Lüdinghausen – im letzten Vortrag, bevor die kleine volkskundliche Reihe des Kreises Coesfeld in die Sommerpause geht.
„Gräftenhof“ nennt man im Münsterland einen von einem künstlichen Wassergraben, einer „Gräfte“, umzogenen Bauernhof. Solche Höfe kommen auf den wasserstauenden Lehmböden des Münsterlandes häufig vor – und bilden eine typische großbäuerliche Siedlungsform, die letztlich auf das Vorbild der Wasserburgen zurückgeht. Ähnlich wie beim ländlichen Adel diente eine Gräftenanlage nicht nur zum Schutz des Hofes, sondern vor allem auch der Repräsentation. Denn nur wohlhabende oder mit besonderen Rechten ausgestattete Bauern, wie etwa Schulzen, konnten ihren Hof mit einer Gräfte umgeben.
Damit wurde also der soziale Status demonstriert, hält Kreisarchivarin Ursula König-Heuer fest. Referent Dr. Andreas Eiynck schildert die Entstehungsgeschichte der Gräftenhöfe und zeigt anhand alter und neuer Bilder einige typische Beispiele. Auch die Bauweise der Gebäude und die großbäuerliche Wohnkultur im Münsterland werden dabei vorgestellt. Eiynck studierte Europäische Ethnologie und Kunstgeschichte sowie Ur- und Frühgeschichte an der Universität Münster. Heute leitet er das Emslandmuseum in Lingen, das er 1988 übernahm und neu aufbaute. Der Eintritt kostet wie immer 3,- EURO. Information und Anmeldung unter Telefon 02591 / 7990-11.