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„Der Erinnerung Worte geben“ - Fortbildungstag für Pflegeeltern im St.-Barabara-Haus in Dülmen

Meldung vom:

„Der Erinnerung Worte geben“ – unter diesem Motto fand nun in Dülmen ein Fortbildungstag für Pflegeeltern statt, den der regionale Arbeitskreis der Adoptions- und Pflegekinderdienste im Kreis Coesfeld organisiert hatte. Und die Veranstalter konnten sich über eine sehr gute Resonanz freuen: 95 Interessierte folgten der Einladung in das St.-Barbara-Haus, um sich in Vorträgen und Gesprächsrunden weiterzubilden. In seiner Begrüßung wies Fachbereichsleiter Detlef Schütt vom Kreis Coesfeld darauf hin, dass das Thema „Der Erinnerung Worte geben“ im Umgang mit Pflegekindern besonders relevant ist, weil sie in ihrer individuellen Vorgeschichte häufig Situationen ausgesetzt waren, die sie traumatisiert haben. Diese Erfahrungen wirken sich auch noch Jahre später im Alltag aus – und Pflegeeltern erleben die Folgen von Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung beinahe tagtäglich. Dabei fällt es den Kindern schwer, bedrohliche Erinnerungen in Worte zu fassen und der Vergangenheit zuzuordnen. Referentin Doris Buitinck, die seit vielen Jahren mit Pflege- und Adoptivfamilien arbeitet, übernahm die inhaltliche Gestaltung des Fortbildungstages: Sie zeigte auf, wie Pflegeeltern ihre Kinder dabei unterstützen können, die Sprachlosigkeit des Traumas zu überwinden, Gefühle von Angst, Ohnmacht, Wut und Hass anzunehmen – und schließlich auch zu verarbeiten. Anhand vieler Beispiele stellte sie sehr anschaulich dar, wie Pflegeeltern in einen einfühlsamen Dialog mit ihren Kindern treten und ihnen so helfen können, ihre „innere Welt“ verstehen zu lernen. Dabei machte Doris Buitinck deutlich, dass das Spiel die Sprache des Kindes ist und den Schlüssel zum Verständnis der eigenen Person darstellt: In Rollenspielen kann das Kind seine Gefühle wahrnehmen, Impulse ausleben und das Erlebte durch Wiederholen nacherleben. Wenn Kinder in ihren Herkunftsfamilien traumatisiert wurden, können die Pflegeeltern die wichtigste Hilfestellung bei der Verarbeitung der Traumata geben. Denn mit ihnen können sie korrigierende Erfahrungen machen. An dieser Stelle wies die Referentin darauf hin, dass Pflegeeltern dazu keine therapeutische Ausbildung benötigen. Ebenso wenig könne eine therapeutische Begleitung von traumatisierten Kindern jene Unterstützung ersetzen, die ihre Pflegeeltern leisten. Sowohl die Pflegeeltern als auch die Veranstalter – darunter das Kreisjugendamt, das Stadtjugendamt Coesfeld, das Kinderwohnheim Dülmen, das Martinistift Nottuln, die Evangelische Jugendhilfe Münsterland sowie die Sozialdienste katholischer Frauen Dülmen und Lüdinghausen –  waren sich darin einig, dass der Fortbildungstag eine gelungene und aufschlussreiche Veranstaltung war.

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