„Der besondere Blick der Kamera“ - Vortrag von Dr. Volker Jakob am nächsten Donnerstag auf Burg Vischering
„Kamera läuft!“, hieß es in Westfalen schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts – und seither haben viele zeitgeschichtlich interessante Filmdokumente die Zeiten überdauert. Mit Dr. Volker Jakob hält ein renommierter Fachmann unter dem Titel „Der besondere Blick der Kamera“ am Donnerstag nächster Woche (24. Februar 2011) ab 19:30 Uhr dazu einen Vortrag auf Burg Vischering: Wie sich Lüdinghausen und der Kreis Coesfeld in historischen Amateuraufnahmen widerspiegelten, wird an Beispielen aus den Beständen des Filmarchivs des LWL-Medienzentrums für Westfalen aufgezeigt, die aus den Jahren 1925 bis 1975 stammen.
Vieles von dem, was in diesem Zeitraum mit der Kamera aufgenommen worden ist, hat in privaten Kellern und auf Dachböden die Zeiten überdauert. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und hier insbesondere das Archiv des Medienzentrums für Westfalen (MZW) in Münster hat den Auftrag, dieses vielfach gefährdete filmische Erbe unseres Landesteils zu retten, zu sichern und sachgerecht zu erschließen. Seit Gründung des Archivs in den 1990-er Jahren sind auf diese Weise annähernd 4000 Filmdokumente, die ihre Entstehung vor allem Amateuren verdanken, in die Kellermagazine des Medienzentrums eingegangen. Auch der Altkreis Lüdinghausen und der heutige Kreis Coesfeld sind dort mit schönen, eindrucksvollen Bildsequenzen vertreten.
Dr. Volker Jakob, Leiter des Westfälischen Bild-, Film- und Tonarchivs im MZW in Münster, stellt in seinem Vortrag einige ausgewählte alte Filmdokumente vor, die bäuerliches und kleinstädtisches Leben und Arbeiten, aber auch politische und kirchliche Ereignisse zeigen.
Die Filmausschnitte lassen die Besucher in vergangene Zeiten eintauchen – und eventuell den einen oder anderen in Erinnerungen schwelgen, kündigt Kreisarchivarin Ursula König-Heuer an. Familienaufnahmen aus Neuenkirchen und Dülmen sind ebenso dabei wie ein Filmdokument vom Einmarsch der US-Truppen in Lüdinghausen im April 1945 oder Sequenzen vom Schützenfest in Nottuln 1951. Zugleich führt der Referent in die besondere Problematik der Filmarchivierung und in die vielfältigen Arbeitsprozesse ein, die notwendig sind, um dieses einzigartige Medium für die Nachwelt zu bewahren.