Neuzugang fürs Kreisarchiv: AOK-Akten erhellen Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Wichtiger Neuzugang für die Bestände des Kreisarchivs: Historisches Schriftgut der ehemaligen AOK Coesfeld und ihrer Vorgängereinrichtungen wurde am gestrigen Donnerstag (08. Juli 2010) an Kreisarchivarin Ursula König-Heuer übergeben. Vom LWL-Archivamt für Westfalen waren Nicola Bruns und Hans-Jürgen Höötmann in das Kreishaus gekommen – mit einem Aktenbestand im Gepäck, der aus den Jahren 1913 bis 1995 stammt. Er umfasst insgesamt 87 Archiveinheiten, was einem Umfang von zwei laufenden Regalmetern entspricht.
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen in Westfalen-Lippe wurden nach Inkrafttreten des Bismarckschen Krankenversicherungsgesetzes 1884 auf Ebene der Gemeinden gegründet. Im Laufe der Zeit passten sie sich durch Zusammenlegungen weitgehend dem Verwaltungszuschnitt der heutigen Stadt- und Landkreise an. Bis zu ihrer Fusion zur AOK Westfalen-Lippe im Jahr 1994 waren die einzelnen örtlichen Kassen rechtlich selbstständig. In Zusammenarbeit der heutigen AOK Westfalen-Lippe mit den jeweils zuständigen Kommunalarchiven der Region und mit dem Archivamt des Landschaftsverbandes wurde der Archivbestand der Kassen nun erschlossen, was Nicola Bruns für Coesfeld übernahm; Hans-Jürgen Höötmann initiierte und organisierte die Übernahme der Akten. Ganz unterschiedliche Quellen sind erhalten geblieben: Protokollbücher der Selbstverwaltungsgremien, wie etwa des Kassenvorstandes, Unterlagen zu den Sozialwahlen, Satzungen, Haushaltspläne, Rechnungsunterlagen oder Geschäftsberichte.
Mit Übernahme des historischen Schriftgutes der ehemaligen AOK Coesfeld verwahrt das Kreisarchiv Coesfeld nun einen für die lokale und regionale Sozial- und Wirtschaftsgeschichte bedeutenden Quellenfundus –
ein Archivschatz, der gehoben werden will, freut sich Kreisarchivarin Ursula König-Heuer.