Erneut Kontrollen der Gelben Tonne
Dem Kreis Coesfeld steht eine neue Welle von Kontrollmaßnahmen der Gelben Tonnen bevor. Dies hat die Münsterland-Entsorgung, ein Tochterunternehmen der REMONDIS GmbH, jetzt gegenüber der Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (WBC) angekündigt. Die Maßnahme sei erforderlich, da immer noch in weiten Teilen ein hoher Fehlwurfanteil in den Behältern zu verzeichnen sei.
Ab sofort sollen demnach zunächst im südlichen Kreisgebiet die zur Abfuhr bereitgestellten Gelben Tonnen auf die richtige Befüllung hin kontrolliert werden. Entspricht der Inhalt nicht den Vorschriften, wird der Behälter zunächst nicht geleert. Über einen Aufkleber soll der Benutzer über sein Fehlverhalten informiert werden. Bis zur nächsten Abfuhr hat er dann Gelegenheit zum Nachsortieren, unterbleibt diese, muss damit gerechnet werden, dass der Behälter für einen Zeitraum bis zu einem halben Jahr eingezogen wird. Betroffene Bürger können in der Zwischenzeit auf Gelbe Säcke ausweichen. Auch hier gilt jedoch die Pflicht zur richtigen Befüllung. Ein Missbrauch stellt letzen Endes eine Ord-nungswidrigkeit dar, die mit einem Bußgeld belegt werden kann.
Seit Ende 1992 erfasst REMONDIS im Auftrag der Hersteller und Vertreiber von Verpackungen privatrechtlich leere Verkaufsverpackungen. Inzwischen hat sich die durchschnittliche Sammelmenge im Kreis von anfänglich 18 kg (1993) auf inzwischen 45 kg pro Kopf in 2009 erhöht. Lüdinghausen, Nordkirchen und Olfen weisen sogar Werte über 50 kg auf; Spitzenreiter ist die Gemeinde Ascheberg mit über 54 kg. Das sei nach Auffassung des Entsorgers zu viel. Ein Teil dieser Mengen müsse sich daher aus nicht für die Gelben Tonnen zugelassenen Abfällen zusammensetzen, vornehmlich aus Restmüll. Hier spare der Ab-fallerzeuger an teurem Restmüllbehälter zugunsten der kostenlos auch in größerer Stückzahl erhältlichen gelben Tonnen.
Nach Auffassung der WBC mag dies vereinzelt zutreffen, ein Grund scheint jedoch vielmehr zu sein, dass es deutlich mehr zulässiges Verpackungsmaterial gibt als offiziell gemeldet, also eine Dunkelziffer an Verpackungen, für die die Hersteller keine Lizenzentgelte an das Entsorgungssystem gezahlt haben, die dennoch aber in die gelben Tonnen gehören. Auch Restanhaftungen oder Restinhalte würden das Gewicht erhöhen. Gegen den Missbrauch der Behälter spricht schlussendlich die sonst so vorbildliche Trennung in den Bereichen Biotonne, Altpapier, Altglas und Sperrmüll mit ebenfalls weit über dem Landesdurchschnitt liegenden Quoten. Die Bürger praktizieren die erforderliche Abfalltrennung weitgehend sehr gut. Dies möchte die WBC in diesem Zusammenhang betonen und bittet alle, sich auch weiterhin aktiv an der Abfalltrennung zu beteiligen.
Zur Vermeidung von Problemen bei der Abfuhr gibt die WBC nochmals folgende Hinweise:
In die gelben Tonnen bzw. Säcke gehören lediglich Verkaufsverpackungen aus Kunststoff (Flaschen, Becher, Tuben, Folien etc.), Metall (Dosen, Tuben, Aluschalen etc) und Verbundstoffen (Getränkekartons, Vakuumverpackungen etc.). Kunststoffe, die keine Verpackungen sind (Plastikschüsseln, Zahnbürsten, Kinderspielzeug etc.) gehören nicht in die gelben Tonnen, ebenso keine Verpacken aus Papier oder Karton. Für erstere sind die Restmüllbehälter, für letztere die Papiertonnen die richtigen Sammelsysteme. Ausführlichere Sortierhinweise finden sich in den Abfuhrkalendern und auf den Internetseiten der Städte und Gemeinden sowie unter www.wbc-coesfeld.de.