Betriebshygiene contra Maul- und Klauenseuche! Veterinärdienst des Kreises wendet sich an Tierhalter
Aus aktuellem Anlass weist der Veterinärdienst des Kreises Coesfeld darauf hin, dass die Betriebshygiene unbedingt einzuhalten ist, um einer Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche (MKS) vorzubeugen. Angesprochen sind alle Halter von Klauentieren, also von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen im Kreisgebiet. „Hintergrund dieser Aufforderung ist das gehäufte Vorkommen in Südkorea seit Januar 2010 und in Japan seit April 2010“, erläutert Dr. Raphaele Brüske, Amtstierärztin des Kreises Coesfeld. Dieses könne sich auch auf die heimischen Bestände auswirken, wenn nicht konsequent auf größtmögliche Sauberkeit geachtet werde.
Denn hier zeigen sich die Folgen der Globalisierung: Durch illegalen Handel mit Nahrungsmitteln tierischer Herkunft und deren Mitnahme im Reiseverkehr besteht ein ständiges Risiko der Verschleppung der MKS aus den infizierten asiatischen Ländern in die Europäische Gemeinschaft und damit auch nach Deutschland.
Dem schlimmen Seuchenzug im Jahre 2001 in einigen Teilen Europas – in England, Frankreich und den Niederlanden – gingen im Jahr 2000 auch Ausbrüche in Südkorea und Japan voraus, erinnert Dr. Brüske. Damals wurde die verlustreiche und schwer zu bekämpfende Seuche dadurch ausgelöst, dass infektiöse Abfälle an Schweine in Europa verfüttert wurden. Das Veterinäramt warnt in diesem Zusammenhang erneut alle Tierhalter eindringlich vor dem Verfüttern von Speiseabfällen an sämtliche Klauentiere.
Auch das Betreten der Bestände durch betriebsfremde Personen sollte wegen einer möglichen Erregereinschleppung auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt werden, rät Dr. Brüske. Das Tragen von betriebseigener Schutzkleidung in Klauentierbeständen sollte nicht nur für Besucher, sondern auch für die Tierhalter selbst eine Selbstverständlichkeit sein.
Es muss immer und jederzeit daran gedacht werden, seuchenvorbeugende Maßnahmen zu treffen, damit es nicht zur Erregereinschleppung in heimische Bestände kommt – und nicht zum Ausbruch dieser hochansteckenden Tierkrankheit, so Dr. Brüske abschließend.