Mit dem „Berufsnavigator“ die richtige Entscheidung treffen - Berufswahlorientierung an weiterführenden Schulen im Kreis
Für junge Menschen ist die Wahl des richtigen Berufes zweifellos eine der wichtigsten Lebensentscheidungen. Um sie dabei zu unterstützen, wird in diesem Schuljahr an 27 Schulen im Kreisgebiet die vertiefende Berufswahlorientierung als Projekt angeboten - im dritten Jahr in Folge. Durch den gemeinsamen Einsatz der Rotary-Clubs und Volksbanken im Kreis Coesfeld, der Agentur für Arbeit und des Kreises Coesfeld kann im laufenden Schuljahr 2009/10 erstmals allen interessierten Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien die Teilnahme ermöglicht werden.
Dabei kommt das bewährte Verfahren „Berufsnavigator“ (BN) zur Studien- und Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern zum Einsatz; für Vergleichszwecke wird der Kreis an ausgesuchten und interessierten Schulstandorten zudem das ebenfalls sehr bekannte GEVA-Testverfahren anwenden. Erstmals initiiert und gefördert wurde der Einsatz des „Berufsnavigators“ im Schuljahr 2007/08 durch die Rotary-Clubs Coesfeld und Coesfeld-Baumberge mit einer Beteiligung von 780 Schülern an elf Schulen im Kreisgebiet. Im vergangenen Schuljahr konnte die Zahl aufgrund des erstmaligen Engagements des Kreises, der Arbeitsagentur und einiger Volksbanken sowie durch Einbeziehung des Rotary-Clubs Lüdinghausen auf 1.600 Schülerinnen und Schüler an 20 Schulen gesteigert werden.
Die insgesamt sehr positiven Erfahrungen wurden von der Kreispolitik zum Anlass genommen, die möglichst flächendeckende Ausrichtung des Projektes für das Schuljahr 2009/10 zu beschließen, erläutert Landrat Konrad Püning. Inzwischen ist der genaue „Fahrplan“ dafür festgelegt: In der Zeit von Mitte Februar bis Ende April 2010 werden sich rund 2.100 Schülerinnen und Schülern an kreisweit 27 Schulen am Projekt beteiligen. Davon wird an bis zu vier Schulen mit etwa 200 Schülerinnen und Schülern der Test des GEVA-Institutes München angewendet. Lediglich fünf Schulen sind nicht am Gesamtprojekt beteiligt; in zwei Fällen musste der Teilnahmewunsch abgelehnt werden, weil dort bereits eine Berufsorientierung öffentlich gefördert worden war. Nur drei Schulen aus dem Kreisgebiet hatten in diesem Jahr keine Teilnahme gewünscht. Mit der jetzigen Neuauflage zeichnet der Coesfelder Rotarier Jochen Theisen nun schon zum dritten Mal für die Projektorganisation verantwortlich - und berichtet, dass
das Verfahren aufgrund der bisherigen Erfahrungen und Bewertungen noch weiter verbessert worden ist.Sowohl der Zeitpunkt des Einsatzes des Berufsnavigators nach dem ersten Halbjahreszeugnis der Vorentlassklassen als auch der
ständige Austausch mit unseren Beratungskräften, hätten zu dieser Qualitätsverbesserung beigetragen, unterstreicht Barbara Ossyra, Leiterin der Agentur für Arbeit Coesfeld.
Die Ergebnisse der Orientierungstests stellen einen Baustein dar, auf dem der weitere Berufswahlprozess begleitet durch die Arbeitsagentur aufbaut. Die Testergebnisse können nach einer schriftlichen Einverständniserklärung des betroffenen Schülers für die weitere Berufsorientierung von der Arbeitsagentur genutzt werden, macht Barbara Ossyra deutlich. Zudem sind in diesem Jahr erstmals die Erkenntnisse der Arbeitsagentur zum regionalen Arbeitsmarkt direkt in das Computerverfahren eingearbeitet worden. Der Kreis Coesfeld sieht sich durch den bisherigen Erfolg des Projektes bestätigt.
Der eingeschlagene Weg des Kreises, aktiv den Übergang von der Schule in den Beruf zu fördern, so Landrat Konrad Püning,
wird durch den großen Zuspruch, den das Projekt erfährt, eindrucksvoll bestätigt.Ein längerfristiges und nachhaltiges Angebot müsse das erklärte Ziel sein, sei aber nur zu erreichen, wenn alle Kooperationspartner auch weiterhin beteiligt sind, unterstreicht der Landrat.