Preise stabil, Umsatz an Wohnbaugrundstücken leicht gestiegen - Gutachterausschuss für Grundstückswerte beschließt Bodenrichtwerte
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Coesfeld hat nun – rückwirkend zum 01. Januar 2010 – die neuen Bodenrichtwerte beschlossen. „Das Ergebnis der Marktauswertung zeigt ein stabiles Preisgefüge“, wertet Guido Roters von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses. Denn die Preise für Wohnbaugrundstücke, aber auch für gewerbliche Flächen im Kreis Coesfeld präsentieren sich nahezu unverändert. Ein leichter Anstieg ist dagegen bei den landwirtschaftlichen Flächen zu verzeichnen. Erstmals wurden in diesem Jahr dabei in den Innenstadtlagen der Städte Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen Bodenrichtwertzonen gebildet.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 327 Wohnbaugrundstücke im Kreisgebiet verkauft. Damit ist der Umsatz an Wohnbaugrundstücken im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent wieder leicht angestiegen. Im Jahr 2008 wurden 310 Verkäufe verzeichnet. Für Baugrundstücke des individuellen Wohnungsbaus werden im Kreisgebiet dabei durchschnittlich 140 EURO pro Quadratmeter gezahlt, was dem Vorjahresniveau entspricht. Die meisten unbebauten Wohnbaugrundstücke wurden in Senden veräußert, nämlich 47, gefolgt von 41 in Lüdinghausen. 23 Grundstücke wechselten in Ascheberg den Eigentümer, in Rosendahl waren es lediglich neun Grundstücke.
Im Vorjahr lag dagegen Olfen mit 50 Grundstücken an erster Stelle, erinnert Roters. Der Anteil der Erschließungskosten lag nahezu unverändert bei 46 EURO pro Quadratmeter. Eine leichte Preiskorrektur um rund vier Prozent nach unten hat es im Stadtgebiet Coesfeld und auch in Lette gegeben. Dort wurden die Bodenwerte im Schnitt um fünf bis zehn EURO pro Quadratmeter abgesenkt. Ebenfalls um fünf bis zehn EURO pro Quadratmeter bzw. sechs Prozent wurden die Werte in den Nordkirchener Ortsteilen Südkirchen und Capelle gesenkt, wie Roters erläutert:
Gemessen an allen Bodenrichtwerten der Gemeinde Nordkirchen führt dies jedoch nur zu einem Rückgang von weniger als einem Prozent im gesamten Gemeindegebiet.In Holtwick, Osterwick und Darfeld, den drei Ortsteilen der Gemeinde Rosendahl, wurden die Bodenrichtwerte ebenfalls um sechs Prozent gesenkt. Die höchsten Grundstückspreise sind nach wie vor in Olfen (165 EURO pro Quadratmeter), Dülmen (159 EURO pro Quadratmeter) und Coesfeld (153 EURO pro Quadratmeter) zu verzeichnen. Im Grenzbereich zu Münster liegen die Bodenpreise bei 148 EURO pro Quadratmeter in Havixbeck, 130 EURO pro Quadratmeter in Nottuln und 147 EURO pro Quadratmeter in Senden. Preiswerte Grundstücke findet man nach wie vor in Rosendahl. Dort kostet ein Quadratmeter Wohnbauland im Schnitt 71 EURO. In den Innenstadtlagen der Städte Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen wurden in diesem Jahr erstmals Bodenrichtwertzonen gebildet.
Damit wird das Wertgefüge abgegrenzt, indem man Unterschiede nach einzeln unterteilten Bereichen deutlich macht, erklärt Roters. Bisher waren nur die Siedlungsbereiche in Bodenrichtwertzonen eingeteilt, in den Innenstädten wurden sogenannte lagetypische Werte abgeleitet. Der Umsatz gewerblicher Flächen insgesamt ist um 31 Prozent von 39 auf 27 Grundstücksverkäufe gefallen. Die Grundstückspreise zeigen sich allerdings auch hier unverändert; durchschnittlich etwa 32 EURO pro Quadratmeter kostet gewerbliches Bauland im Kreisgebiet. Im Jahr 2009 wurden 181 Hektar landwirtschaftliche Flächen umgesetzt. Aus einem Geldumsatz von 6,34 Mio. EURO (minus 16 Prozent) resultiert ein Quadratmeterpreis von 3,50 EURO. Die im vergangenen Jahr erstmals erstellte, in Bodenrichtwertzonen eingeteilte Richtwertkarte für Acker- und Grünlandflächen wurde in diesem Jahr überarbeitet und ergänzt. Das Kreismittel für Ackerland liegt nun bei 3,50 EURO pro Quadratmeter, für Grünland bei 2,80 EURO pro Quadratmeter. Weitergehende Daten zum Grundstücksmarkt veröffentlicht der Gutachterausschuss in seinem Grundstücksmarktbericht 2010, der im März erscheinen wird. Detaillierte Angaben zu sämtlichen Bodenrichtwerten sind ebenfalls ab März im Bodenrichtwert-Informationssystem des Landes BORIS.NRW (www.borisplus.nrw.de) zu finden. Außerdem stehen Anne Schumacher, Telefon 02541 / 186814, und Ulrich Kenkmann, Telefon 02541-186812, von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Coesfeld (www.kreis-coesfeld.de/gaacoe) ab sofort für telefonische Auskünfte zur Verfügung. Die Bodenrichtwerte können in Kürze auch in der Allgemeinen Auskunft (Rubrik „Fachdaten“) des Geoinformationsportals des Kreises Coesfeld (www.kreis-coesfeld.de/gisportal) online eingesehen werden.