75 Jahre der Demokratie, Freiheit und Stabilität - Land NRW feiert Jahrestag, Kreis hängt Banner auf
Denn auf Initiative von Ministerpräsident Armin Laschet hin werden alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW in den Abendstunden jeweils ein Gebäude oder Wahrzeichen anstrahlen – in den Landesfarben und mit dem eigens für dieses Landesjubiläum kreierten Logo "Nordrhein-Westfalen wird 75". Der Landrat schaut auf die schwere Zeit unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges und auf die politische Entwicklung seither – und betont: Unser Bundesland galt lange als das ‚industrielle Herz‘ und ‚soziale Gewissen‘ der Bundesrepublik
. Auf Befehl der britischen Militärregierung waren damals die Nord-Rheinprovinz und die Provinz Westfalen zusammengelegt worden. So entstand mit mehr als 17 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland und eine leistungsfähige Wirtschaftsregion. Obwohl es bei der Gründung Vorbehalte in Westfalen und auch im Kreis Coesfeld gegen die „Zentrale“ im Rheinland gab, haben sich inzwischen ein gemeinsames Landesbewusstsein und intensive Heimatgefühle entwickelt. Für diesen Zusammenhalt steht auch das Landeswappen
, unterstreicht Dr. Schulze Pellengahr. Dort findet sich in der linken Hälfte ein silberner Wellenbalken als Versinnbildlichung des Rheinstroms; der silberne Rhein war Wappen des preußischen Rheinlandes. Auf der rechten Hälfte ist ein springendes silbernes Pferd abgebildet; das steigende Westfalenross wurde vom Herzogtum Westfalen geführt. Unten liegt eine fünfblätterige rote Rose mit fünf goldenen Kelchblättern. Die Lippische Rose ist der älteste Bestandteil des Landeswappens, das 1947 entworfen wurde.
Als Landeshauptstadt wurde damals das rheinische Düsseldorf bestimmt, und der westfälische Oberpräsident Dr. Rudolf Amelunxen wurde von der britischen Militärregierung zum ersten Ministerpräsidenten ernannt. Auf der Potsdamer Konferenz im August 1945 hatten sich die Siegermächte auf eine Demokratisierung und Entmilitarisierung Deutschlands verständigt, wozu auch eine Auflösung des übermächtigen Preußen und damit eine Neuordnung der Länder gehören sollte. Die ersten demokratischen Wahlen fanden 1946 statt – für die Gemeinde- und Amtsvertretungen am 15. September und für den Kreistag am 13. Oktober 1946.